Überregionales

Mindestens zweimal im Jahr treffen wir uns bundesweit. Einmal beim DEGAM-Kongress und ein weiteres Mal in der ersten Jahreshälfte bei unserem sogenannten überregionalen Treffen (Ü-Treffen).

 

 

Mitgliederversammlung beim DEGAM-Kongress 2019 in Erlangen

Der DEGAM-Kongress 2019 fand vom 12.-14. September in Erlangen statt. Wie jedes Jahr fand am ersten Tag des Kongresses die JADE-Konferenz statt. Gut 30 zukünftige und junge Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner diskutierten gemeinsam über Qualitätskriterien für Weiterbildungspraxen. Als Qualitätsmerkmal wurden hierbei nicht nur strukturelle Eigenschaften - wie die Anzahl der Sprechzimmer oder die Scheinzahl genannt - sondern auch weichere Kriterien wie die Einstellung zur evidenzbasierten Medizin oder eine bestehende DEGAM-Mitgliedschaft. Mit den Ergebnissen der Diskussion soll eine Checkliste erstellt werden, mit deren Hilfe Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung leichter eine Weiterbildungspraxis auswählen können.

Der JADE-Vorstand 2018/2019 beendete seine Amtszeit mit dieser Konferenz. Für die kommende Amtsperiode 2019/2020 traten Julia Friedel, bisher Vorstand für Weiterbildung, und Hannah Haumann, bisher DEGAM-Kontaktperson, nicht mehr an. Für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement wurde ihnen von allen gedankt. Unter mehreren Kandidaten wurden für die Amtszeit 2019/2020 von den Mitgliedern gewählt:

  • Luca Frank, Vorstand für Netzwerk und Regionales
  • Anne Juliane Vogel, Vorstand für Weiterbildung
  • Pascal Nohl-Deryk, Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit
  • Charlotte Hoser, Vorstand für junge Fachärzte
  • Christian Rechtenwald, Vorstand für Internationales
  • Bernadett Hilbert, DEGAM-Kontaktperson

In der Amtszeit 2019/2020 wird es zwei Besonderheiten geben, die jetzt schon feststehen. Im Vorfeld des WONCA Europe Kongresses vom 24.-27.6.2020 in Berlin wird es am 23. und 24.6.2020 eine Pre-Conference der europäischen jungen Allgemeinmediziner (Vasco da Gama Movement) geben, an der auch die JADE organisatorisch beteiligt ist. Alle JADES sind hierzu herzlich eingeladen. Da der WONCA Europe Kongress bereits im Juni 2020 stattfindet, wird das zweite bundesweite Treffen der JADE daher erst im Herbst 2020 stattfinden. Die jährliche Wahl des Vorstandes wird im kommenden Jahr während dieser JADE-Konferenz im Herbst stattfinden.

Wir freuen uns auf eine ereignisreiche und produktive Zeit und auf die Chance, die JADE weiter mit Euch gestalten zu dürfen.

 

 

Ü-Treffen 2019 in Heidelberg

Vom 14. bis 16.06.2019 trafen sich motivierte angehende und junge Allgemeinärztinnen und -ärzte in Heidelberg zu einem lebhaften Austausch. Am Freitag wurde das Treffen mit einer Kennlernrunde initiiert. Schon hier entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit Themen wie der Vereinbarkeit von Familie/Beruf oder auch der besten Vorbereitung auf die Facharztprüfung für Allgemeinmedizin. Dr. Simon Schwill begrüßte uns im Namen der Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg in den Räumlichkeiten. Er berichtete vom Aufbau und der Arbeit des Instituts, sowie insbesondere dem Kompetenzzentrum Weiterbildung (KW) Baden-Württemberg, welches aktuell eine Vorreiterrolle in Deutschland einnimmt. Anschließend stellte der JADE-Vorstand die letzten Entwicklungen aus den verschiedenen Ressorts vor. Der weitere Abend klang dann bei einem gemeinsamen Abendessen aus.

Am nächsten Morgen war Dr. Stefan Grund zu Gast – Oberarzt im Bethanien Krankenhaus in Heidelberg. Er brachte die jungen Hausärzte auf den aktuellen Stand in der Sturzprävention und alterstraumatologischer Behandlung. Hiernach war es Zeit für Diskussionen innerhalb der JADE. Erstes Thema war die baldige Einführung des elektronischen Logbuchs mit der neuen Musterweiterbildungsordnung (MWBO). Erneut wurde von den Anwesenden eine bundeseinheitliche Umsetzung der MWBO gefordert. Dr. Dorothee Reith – ehemalige Mitarbeiterin der Abteilung für Allgemeinmedizin in Heidelberg – berichtete im zweiten Diskussionsslot vom Aufbau des KW in Baden-Württemberg. Eifrig wurde hiernach diskutiert, wie JADE und KWs in Zukunft zusammenarbeiten können und an welchen Stellen auch eine Abgrenzung notwendig ist. Heiß diskutiert wurde der Punkt der Evaluation von Weiterbildungsstellen. Einerseits wurde eine ehrliche Bewertung der Stellen gefordert, damit kommende Ärzte in Weiterbildung, die für sie am besten passende Stelle finden können. Andererseits wurde von vielen Teilnehmern die Angst geäußert, dass sich eine kritische Evaluation negativ auf deren Karriere auswirken könnte. Am Abend besichtigte die Gruppe mit einer Stadtführung die wichtigsten Ecken der wunderschönen Stadt Heidelberg, bevor gemeinsam regionale Köstlichkeiten verspeist wurden.

Der Sonntagmorgen bot erneut eine Chance zur internen Diskussion. Thema war das Berufsbild des Physician Assistant (PA). Dieser Berufszweig existiert schon seit vielen Jahren und bisher scheinen die Absolventen dieses Bachelor-Studiums vor allem in den Kliniken zu arbeiten. Fazit der Diskussion: Für einen Einsatz in der Hausarztpraxis sprechen die Entlastung des Arztes als auch die Verbesserung der Karrierechancen der MFAs. Kritisch gesehen wurde dagegen die bisher sehr heterogene Ausbildung der PA als auch die Gefahr, dass in Zeiten des Hausärztemangels Ärzte durch den „billigeren PA“ ersetzt werden könnten. Gefordert wurde, dass der PA verpflichtend einen Teil der praktischen Ausbildung in einer Hausarztpraxis ableisten sollte. Zum Abschluss des diesjährigen JADE-Treffens referierte Prof. Jürgen Bauer – Lehrstuhlinhaber für Geriatrie an der Universität Heidelberg – zur Geschichte und Zukunft der akademischen Geriatrie und den bestehenden Ähnlichkeiten und Anknüpfungspunkten zur Allgemeinmedizin.

Alles in allem konnten sich die Teilnehmer dieses Überregionalen Treffens wieder über interessante Diskussionen und intensiven Austausch freuen. Wir bedanken uns recht herzlich bei den Organisatoren und den Teilnehmern für ihr Engagement!

 

 

Mitgliederversammlung beim DEGAM-Kongress 2018 in Innsbruck

Vom 13. bis 15.09.18 fand in Innsbruck der jährliche DEGAM-Kongress statt. Wie jedes Jahr war es wieder eine spannende, begeisternde Veranstaltung voller Austausch mit Kollegen u.a. aus Deutschland, Österreich und Südtirol.

Auch die JADE war mit einer Vorkonferenz und einem Informationsstand auf dem Kongressgelände vertreten. Am Vorabend des Kongresses fand in heiterer Runde der JADE-Abend im Stiftskeller statt. In diesem Jahr trafen wir uns gemeinsam mit den Mitgliedern der DESAM-Nachwuchsakademie. Die Vorkonferenz am 13.09.18 war geprägt durch intensive Diskussionen über die Hausarztpraxis der Zukunft. Des Weiteren wurde wie jedes Jahr der JADE-Vorstand gewählt. Pascal Nohl-Deryk (Öffentlichkeitsarbeit), Julia Friedel (Weiterbildung), Bernadett Hilbert (Regionales) und Christian Rechtenwald (Internationales) wurden in ihren Ämtern bestätigt und werden sich ein weiteres Jahr für die Belange der JADE einsetzen. Julia Fellermeier (Junge Fachärzte) stellte sich nicht zur Wiederwahl, als ihre Nachfolgerin wurde Charlotte Hoser gewählt.

Am Nachmittag des 13.09.18 wurde der Kongress festlich eröffnet. In den kommenden Tagen durften die Kongress-Teilnehmer Keynote-Lectures, Seminare, Vorträge und Poster-Vorstellungen besuchen. Das Programm war sehr vielfältig, sodass die Wahl der Veranstaltung oft schwer viel. Immer wieder wurden auch humorvolle Akzente gesetzt zum Beispiel bei den Scienceslams, bei denen die Wissenschaftler ihre Forschungsthemen mit Unterhaltungswert innerhalb einer vorgegebenen Zeit dem Publikum präsentierten. Der österreichische Hausarzt und Schriftsteller Dr. Günther Loewit zog in seiner Keynote-Lecture den Vergleich zwischen Kirche und Medizin, und sieht die Medizin sogar als eine Art "Ersatzreligion". So würden die Menschen heutzutage z.B. an den Wochenenden eher die Notaufnahmen bevölkern, wohingegen sie früher ihre Zeit in Kirchen verbracht hatten.

Der traditionelle Festabend wurde dieses Mal im Theresienbräu abgehalten. Hier wurden traditionelle österreichische Speisen serviert. Innsbruck empfing die Gäste mit strahlendem Sonnenschein und traumhafter Bergkulisse, sodass der Abschied am 15.09. schwer fiel. Die Abreise der etwa 600 Kongressteilnehmer erfolgte mit neuem Wissen und neuen Kontakten zu den allgemeinärztlichen Kollegen aus Deutschland, Österreich und Südtirol.

 

 

Ü-Treffen der JADE vom 22.-24.06.2018 in München

Spannende Diskussionen, feuriger interkollegialer Austausch, interessante Vorträge und ein Rahmenprogramm mit Lokalkolorit – das war das Ü-Treffen der JADE 2018 in München.

Insgesamt waren 36 Teilnehmer von nah und fern angereist. Besonders stark repräsentiert waren das Bundesland Bayern, aber auch die Stadt Berlin. Nach einer Vorstellungsrunde berichtete der JADE-Vorstand von den Entwicklungen des vergangenen Jahres. Im Anschluss begrüßten wir herzlich unseren ersten Gastredner Dr. Gerald Quitterer, den Präsidenten der bayerischen Landesärztekammer. Rasch entbrannte eine Diskussion zur geplanten neuen Musterweiterbildungsordnung: soll die Kompetenz von Ärzten in Weiterbildung anhand von genauen Zielzahlen oder lieber anhand von Kompetenzen bemessen werden? Ebenso zukunftsweisend erwies sich der Vortrag von Prof. Jörg Schelling, einem Gründungsmitglied der JADE in Bayern, der die anwesenden JADEs motivierte, sich weiter berufspolitisch zu engagieren. Den Abend ließen wir bei Speis und Trank in einem Restaurant der Münchner Innenstadt ausklingen. Hier wurde selbstverständlich weiter diskutiert.

 

Am Samstag- und Sonntagmorgen beschäftigten sich die Teilnehmer in einem „World Café“ mit zukunftsgerichteten Fragestellungen mit Schwerpunkt auf die zunehmende Digitalisierung in der Medizin. Unter anderem wurde diskutiert: „Wie sieht ein Tag in einer jungen Hausarztpraxis im Jahr 2030 aus?“ oder „Wie gestaltet sich das Arzt-Sein zukünftig zwischen Praxiswebseite und eigener Facebook-Fanpage?“. Die Ergebnisse sollen in Form eines Positionspapiers in naher Zukunft veröffentlicht werden. Hiernach erhielten wir von Prof. Jochen Gensichen neue Denkimpulse zum Thema „Arzt als Patient“. Wichtige Aspekte waren hierbei die Frage, warum Ärzt*innen sich schwer tun, selbst ärztliche Hilfe anzunehmen oder selbst überhaupt einen Hausarzt zu haben. Am Samstagnachmittag machte uns Dr. Marco Roos, ebenfalls Mitbegründer der JADE, auf viele Aspekte der evidenzbasierten Medizin im Vortrag „Choosing wisely“ aufmerksam. Unter anderem wurden der HIV-Selbsttest und der Nutzen von medikamentösen Antidementiva diskutiert. Im Anschluss durften wir von Prof. Antonius Schneider mehr zur „Bedeutung der Hausarztmedizin für die Versorgung in der Zukunft“ erfahren. Zum Beispiel präsentierte er uns Forschungsergebnisse zum Nutzen einer gezielten Primärversorgung in der Gesellschaft. Doch an dieser Stelle war das medizinische Programm für diesen Tag noch nicht vorbei. Die folgende Stadtführung „Pest, Cholera und Syphilis“ bot viel Interessantes zur „Seuchengeschichte“ Münchens. Am Abend war dann Entspannung im Biergarten inklusive Public Viewing des Fußballspiels Deutschland - Schweden möglich.

Alles in Allem war das Ü-Treffen wieder ein stimulierendes Wochenende.

Wir danken an dieser Stelle den Organisator*innen und auch den Münchner*innen für Ihr herzliches Willkommen!

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